Ein
Rohrbelüfter öffnet bei Unterdruck im
Rohrleitungssystem, er läßt Luft ins
System einströmen und schließt nach
erfolgter Belüftung wieder geruchsdicht und
wasserdicht. Bei Überdruck oder Druckausgleich
bleibt das Ventil geschlossen.
Einbauort: Generell können Rohrbelüfter
auf das obere Ende von Fallleitungen installiert
werden, und zwar im Einfamilienhaus oder Zweifamilienhaus
bzw. bei vergleichbaren Nutzungsverhältnissen,
aber nur bis zu einer Gebäudehöhe von
drei Etagen. Voraussetzung ist außerdem,
daß mindestens ein Fallstrang, und zwar
der mit dem kürzesten Fließweg zum
Anschlusskanal, frei über Dach entlüftet
wird.
Weiterhin werden Rohrbelüfter in allen erdenklichen
Gebäudetypen in Stockwerksleitungen, also
am Endpunkt von Sammelanschlussleitungen und in
Einzelanschlussleitungen (Stichleitungen), als
direkte Nebenlüftung eingebaut. Somit werden
weitere Umlüftungen ersetzt.
Rohrbelüfter dürfen nicht installiert
werden in rückstaugefährdeten Bereichen,
da das Ventil hier nicht öffnen kann, sowie
an Behältern von Hebeanlagen, weil diese
be- und entlüftet werden müssen. Ein
Rohrbelüfter kann nur belüften!
nachträglicher
Einbau: Typische Fälle für den nachträglichen
Einbau eines Rohrbelüfters sind, wenn z.B.
das Wasser aus einem Waschbecken oder einer Küchenspüle
nur schlecht abfließt, es beim Ablaufen
gurgelt und gluckert oder der Siphon sogar leer
gesaugt wird.
Einbau-Hinweise:
Ein Rohrbelüfter muß immer senkrecht
eingebaut werden. Bei waagerechter oder schräger
Installation funktioniert er nicht!
Muß ein Rohrbelüfter an eine waagerechte
Leitung installiert werden, so muß die senkrechte
Stichleitung vom Abzweig bis zum Rohrbelüfter
mindestens so lang sein wie der Rohrdurchmesser
des Abflussrohres (also bei einem 100er Abflussrohr
min. 10 cm von der Oberkante des waagerechten
Rohres.
Die DIN 1986-100 schreibt regelmäßig,
nämlich einmal jährlich, eine Sichtprüfung
des Rohrbelüfters vor. Sie sind darum so
zu installieren, daß im Falle eines Defektes
der Rohrbelüfter ohne aufwendige bauliche
Maßnahmen kontrolliert, ausgebaut bzw. ausgetauscht
werden kann.
Wird der Rohrbelüfter in eine Wand, eine
Verkleidung, den Dachausbau oder einen anderen
Hohlraum installiert, ist für ausreichend
Luftzufuhr zu sorgen. Ausreichend ist ein kleines
Lüftungsgitter aus dem Baumarkt oder auch
ein Spalt bzw. fehlender Stein in der Abmauerung.
Da ein funktionierender Rohrbelüfter nur
bei Unterdruck öffnet, gelangen keine `Kanalgase´
in den Installationsraum. Ein Rohrbelüfter
kann also - bei korrekter Installation - bedenkenlos
auch in einem Wohnraum eingebaut werden.
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